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Kirchtag feiern im Hochpustertal

KirchtagsmichlSeit dem Mittelalter wird der Kirchweihsonntag als religiöses Fest anlässlich der Weihe einer christlichen Kirche gefeiert. Während einst der religiöse Kontext beim Kirchtag im Vordergrund stand, handelt es sich heutzutage um ein wahres Volksfest, an dem die gesamte Bevölkerung des Dorfes teilnimmt.

Der allgemeine Kirchtag wird am dritten Sonntag im Oktober gefeiert und fällt somit mit dem Erntedankfest zusammen. Mancherorts hingegen wird die Feier des Jahrestages auf den Namenstag des gewählten Schutzheiligen der Kirche gelegt oder am Tag der Weihe der jeweiligen Kirche gefeiert.

Bei den Kirchtagsfesten wird der Kirchweihbaum traditionell am Samstagabend von den ortsansässigen Burschen aufgestellt. Eine kuriose Tradition ist die an der Spitze des Baumes angebrachte lebensgroße Stoffpuppe, der sogenannte „Kirchtagsmichl“. Dieser ist in die jeweilige Tracht des Dorfes gekleidet.

Wenn es früher schon mal vorkommen konnte, dass der „Kirchtagsmichl“ von den Burschen der benachbarten Gemeinde gestohlen wurde, hat die Überwachung der Stoffpuppe heute nur noch symbolischen Charakter. Es kommt jedoch trotzdem noch vor, dass die Bewacher mehrere Stunden bzw. sogar die ganze Nacht vor dem Baum des eigenen „Kirchtagsmichl“ verbringen. Doch fällt dies in geselliger Runde mit ausreichend Speis und Trank nicht schwer.

Im Hochpustertal wird der Kirchtag von der gesamten Bevölkerung gefeiert. Am Sonntagmorgen, dem eigentliche Kirchtag, beginnt das Fest mit einem Dankesgottesdienst und der anschließenden Prozession. Und damit der Dankgottesdienst ja von niemanden im Dorf verpasst wird, wird schon früh morgens das „Kirchta krochn“ praktiziert. Dieses Krachen mit einer langen Peitsche, sie besteht aus einem drei bis vier Meter langen Holzstiel, erzeugt einen ziemlich erstaunlichen lauten Knall. Dafür notwendig sind langjährige Übung und ein ordentlicher, kraftvoller und sauberer Zug.

Neben der religiösen Feier spielt nun vor allem die gesellschaftliche Komponente eine wichtige Rolle: Das Beisammensitzen, typische Südtiroler Kost, Musik, Unterhaltung und natürlich die Verlosung des Kirchweihbaumes, der zuvor aber noch von einem wagemutigen Kletterer bezwungen werden muss, der den Kirchtagsmichl vom Baum herab holt.

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